Die Geheimnisse der Seele enthüllt: Das Schattenkind

Das Schattenkind ist ein Aspekt unseres Selbst, der oft im Verborgenen liegt und dennoch einen tiefgreifenden Einfluss auf unser Leben hat.

Inhaltsverzeichnis

Nega­tive Glau­bens­sätze kön­nen unsere Lebens­qua­li­tät erheb­lich beein­träch­ti­gen. Sie sind tief ver­wur­zelte Über­zeu­gun­gen, die uns daran hin­dern, unser vol­les Poten­zial aus­zu­schöp­fen und ein erfüll­tes Leben zu führen.

Oft sind sie das Ergeb­nis von nega­ti­ven Erfah­run­gen oder Bot­schaf­ten, die wir in unse­rer Kind­heit auf­ge­nom­men haben und die uns das Gefühl geben, nicht gut genug, nicht lie­bens­wert, nicht fähig oder nicht wür­dig zu sein. Diese Glau­bens­sätze kön­nen sich in vie­len Berei­chen unse­res Lebens mani­fes­tie­ren, ein­schließ­lich unse­rer Bezie­hun­gen, unse­rer Kar­riere und unse­rer all­ge­mei­nen Zufriedenheit.

In die­sem Arti­kel wer­den wir uns mit dem Thema nega­tive Glau­bens­sätze aus­ein­an­der­set­zen: woher sie kom­men, wie sie sich auf unser Leben aus­wir­ken und vor allem, wie wir sie erken­nen und ver­än­dern kön­nen. Denn um posi­tive Ver­än­de­run­gen in unse­rem Leben her­bei­zu­füh­ren, müs­sen wir zunächst die nega­ti­ven Glau­bens­sätze iden­ti­fi­zie­ren und auf­lö­sen, die uns zurückhalten.

Das Schat­ten­kind ist ein Aspekt unse­res Selbst, der oft im Ver­bor­ge­nen liegt und den­noch einen tief­grei­fen­den Ein­fluss auf unser Leben hat.

Der Begriff „Schat­ten“geht auf den bedeu­ten­den Psy­cho­ana­ly­ti­ker Carl Gus­tav Jung zurück und bezeich­net bild­haft unsere nega­ti­ven Glau­bens­sätze und Ängste, die durch Prä­gun­gen in der Kind­heit ent­stan­den sind.

Die Geburt des Schattenkindes

Bevor wir uns direkt dem Schat­ten­kind wid­men, ist es wich­tig, das Kon­zept des inne­ren Kin­des zu ver­ste­hen. Unser inne­res Kind reprä­sen­tiert die kind­li­chen Teile in uns, die Erin­ne­run­gen, Emo­tio­nen und Erfah­run­gen aus unse­rer Kind­heit bewah­ren. Diese kind­li­chen Anteile beein­flus­sen unser täg­li­ches Leben, meist auf unbe­wusste Weise.

In der Kind­heit erle­ben wir eine Fülle von Erfah­run­gen – von Liebe und Gebor­gen­heit bis hin zu Her­aus­for­de­run­gen und Ent­täu­schun­gen. Nega­tive Erfah­run­gen, trau­ma­ti­sche Erleb­nisse, uner­füllte Bedürf­nisse oder schmerz­hafte Emo­tio­nen wer­den oft ver­drängt, weil wir mit ihnen nicht umge­hen kön­nen oder wol­len. Wir haben instink­tiv diese “Schat­ten” ins Unter­be­wusst­sein ver­bannt – weil es für die kind­li­che Psy­che eine Über­le­bens­stra­te­gie war.

Diese ver­steck­ten und somit unbe­wuss­ten Gefühle, Bedürf­nisse und Erin­ne­run­gen for­men das Schat­ten­kind. In schwe­ren Fäl­len spre­chen wir von Dis­so­zia­tion, also einer kom­plet­ten Abspal­tung die­ser inne­ren Anteile.

––––> Das Unter­be­wusst­sein stellt neben dem Tages­be­wusst­sein und dem Über-Ich einen spe­zi­el­len Bereich in unse­rer Psy­che dar. Hier wer­den bei­spiels­weise trau­ma­ti­sche Erleb­nisse abge­legt, an die man sich bewusst nicht erin­nern kann. Es ist die Summe aller Vor­stel­lun­gen, Erin­ne­run­gen, Ein­drü­cke und Hand­lun­gen, die in uns, aber zur Zeit nicht aktiv sind. Viele Dinge, die wir gese­hen, gehört oder direkt erlebt haben, befin­den sich im Unter­be­wusst­sein – wir kön­nen uns nur nicht mehr daran erin­nern. Und oft ist das auch gut so, denn man­che belas­tende Erfah­run­gen — beson­ders die trau­ma­ti­schen — sind zu hef­tig, als dass sie im Bewusst­sein ver­blei­ben kön­nen. So ist die Ver­drän­gung eine Schutz­re­ak­tion des kind­li­chen Systems.

Die Bedeutung des Schattenkindes für unser Selbstwertgefühl

Das Schat­ten­kind beein­flusst unser Selbst­wert­ge­fühl auf sub­tile Weise. Die unter­drück­ten Emo­tio­nen und Erfah­run­gen, die im Schat­ten ruhen, wir­ken im Unter­be­wusst­sein. Sie kön­nen unser Ver­hal­ten, unsere Ent­schei­dun­gen und unsere zwi­schen­mensch­li­chen Bezie­hun­gen beein­flus­sen, ohne dass wir uns des­sen bewusst sind.

Die nega­ti­ven Erfah­run­gen des Schat­ten­kin­des kön­nen zu einem gerin­gen Selbst­wert­ge­fühl füh­ren. Unbe­wusste Scham­ge­fühle, Selbst­zwei­fel oder Ängste, die aus ver­dräng­ten Erin­ne­run­gen und Emo­tio­nen resul­tie­ren, kön­nen uns daran hin­dern, unser vol­les Poten­zial aus­zu­schöp­fen und ein erfüll­tes Leben zu führen.

Typi­sche Glau­bens­sätze des Schat­ten­kin­des sind zum Bei­spiel:
🐲 ich bin zu dumm
🐲 ich bin nicht gut genug
🐲 ich bin schuld
🐲 ich muss Rück­sicht neh­men
🐲 ich muss leise sein
🐲 ich bin zu lang­sam
🐲 ich bin nichts wert

🐲 ….

Ich nenne diese nega­ti­ven Selbst­über­zeu­gun­gen auch gerne unsere Dra­chen­sätze. Unsere inne­ren Drachen.

Integration und Heilung des Schattenkindes

Die Arbeit mit dem Schat­ten ist ein wich­ti­ger Bestand­teil vie­ler the­ra­peu­ti­scher Ansätze – vor allem in der Tie­fen­psy­cho­lo­gie. Sie erfor­dert Selbst­re­fle­xion und den muti­gen Schritt, sich den ver­dräng­ten Emo­tio­nen und Erfah­run­gen zu stel­len. Die­ser Pro­zess kann anstren­gend und her­aus­for­dernd sein, aber er ist ent­schei­dend für per­sön­li­ches Wachs­tum und Selbstakzeptanz.

Indem wir uns mit unse­rem Schat­ten­kind aus­ein­an­der­set­zen, kön­nen wir innere Kon­flikte lösen und unser Selbst­wert­ge­fühl stär­ken. Die bewusste Ver­ar­bei­tung und Inte­gra­tion die­ser ver­bor­ge­nen, eher destruk­ti­ven Aspekte des Selbst ermög­licht es uns, ein aus­ge­wo­ge­ne­res und authen­ti­sche­res Leben zu füh­ren. So kön­nen wir wer­den, wer wir wirk­lich sind.

Durch die Aus­ein­an­der­set­zung mit den ver­dräng­ten Emo­tio­nen und Erfah­run­gen kön­nen neue Per­spek­ti­ven gewon­nen und krea­tive Ener­gie frei­ge­setzt wer­den. Die Arbeit mit dem Schat­ten­kind birgt somit nicht nur Her­aus­for­de­run­gen, son­dern auch Chan­cen zur per­sön­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung. Die Frucht ist per­sön­li­ches Wachs­tum und tie­fere Selbstakzeptanz.

In der Psy­cho­lo­gie und Selbst­ent­wick­lung geht es darum, die ver­schie­de­nen Aspekte unse­res inne­ren Selbst zu erfor­schen, aus­zu­hei­len oder zu akzep­tie­ren. Das Schat­ten­kind ist ein wich­ti­ger Teil die­ses Pro­zes­ses und erin­nert uns daran, dass wir nicht nur aus unse­ren Licht­sei­ten, son­dern auch aus unse­ren Schat­ten­sei­ten bestehen.

In mei­nem nächs­ten Blog­bei­trag geht es um das Son­nen­kind – wie wun­der­bar! Ich freue mich dar­auf, dir mehr über die licht- und kraft­volle Seite des inne­ren Kin­des zu erzählen.

Mehr Infor­ma­tio­nen und Unter­stüt­zung zur Arbeit mit dem Inne­ren Kind fin­dest du in mei­nem kos­ten­lo­sen Work­book „Wie du Dei­nem inne­ren Kind näher kommst“ und in mei­nen kom­men­den Webinaren.


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    Deine Clau­dia Tie­mann
    Heil­prak­ti­ke­rin (Psy­cho­the­ra­pie)
    Men­to­rin für tiefe Transformation

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    Raus aus der Tabuzone: Die Kraft der tiefenpsychologischen Psychotherapie

    Tie­fen­psy­cho­lo­gi­sche Psy­cho­the­ra­pie und die Arbeit mit dem inne­ren Kind sind kraft­volle Werk­zeuge zur Hei­lung und per­sön­li­chen Ent­wick­lung. Indem wir offen über diese The­men spre­chen und die Zugäng­lich­keit ver­bes­sern, kön­nen wir dazu bei­tra­gen, Psy­cho­the­ra­pie aus der Tabu­zone zu holen.

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