Angststörungen

Wenn Angstgefühle und Panikattacken den Alltag bestimmen

Angst ist eine grund­le­gende mensch­li­che Emo­tion, die als Reak­tion auf eine wahr­ge­nom­mene Bedro­hung oder Gefahr auf­tritt. Sie dient als Schutz­me­cha­nis­mus, der uns hilft, auf Her­aus­for­de­run­gen oder Gefah­ren schnell zu reagie­ren. In bestimm­ten Situa­tio­nen ist Angst eine nor­male und gesunde Reak­tion, die unser Über­le­ben sichert. Wenn jedoch die Angst über­pro­por­tio­nal zur tat­säch­li­chen Bedro­hung ist oder wenn sie anhält, selbst wenn keine reale Gefahr besteht, spricht man von einer Angststörung.
Angst­stö­run­gen gehö­ren zu den häu­figs­ten psy­chi­schen Stö­run­gen und kön­nen das täg­li­che Leben der Betrof­fe­nen stark beein­träch­ti­gen. Men­schen mit Angst­stö­run­gen erle­ben oft inten­sive und dau­er­hafte Angst und Furcht, die zu Rück­zug, Bewe­gungs­frei­heits­ein­schrän­kun­gen und in schwe­ren Fäl­len zu Selbst­mord­ge­dan­ken füh­ren kön­nen. Die Angst­aus­lö­sen­den Situa­tio­nen sind oft viel­fäl­tig und kön­nen von sozia­len Inter­ak­tio­nen bis zu spe­zi­fi­schen Objek­ten oder Umge­bun­gen rei­chen. Typisch für Angst­stö­run­gen ist auch das Erle­ben von Panik­stö­run­gen und Angst­an­fäl­len, bei denen die Angst plötz­lich und inten­siv auftritt.

Ursachen und Symptome von Angststörungen

Eine Angst­er­kran­kung mani­fes­tiert sich durch eine Kom­bi­na­tion von gene­ti­schen, neu­ro­lo­gi­schen und umwelt­be­ding­ten Fak­to­ren. Die Angst­sym­ptome sind viel­fäl­tig und umfassen:

  • Inten­sive und anhal­tende Besorg­nis: Diese Sor­gen sind oft unver­hält­nis­mä­ßig zur Rea­li­tät und beein­flus­sen all­täg­li­che Situationen.
  • Kör­per­li­che Reak­tio­nen: Dazu gehö­ren Herz­ra­sen, Zit­tern, Schwit­zen, Atem­not, Schwin­del, Ner­vo­si­tät und Übel­keit, die inten­siv und stö­rend sein können.
  • Schwie­rig­kei­ten beim Ent­span­nen: Betrof­fene füh­len sich oft auch in ruhi­gen Momen­ten ange­spannt und nervös.
  • Ver­mei­dungs­ver­hal­ten: Viele Men­schen mei­den Orte oder Situa­tio­nen, die Angst aus­lö­sen könn­ten, was zu sozia­ler Iso­la­tion füh­ren kann.
  • Schlaf­stö­run­gen und Kon­zen­tra­ti­ons­pro­bleme: Diese füh­ren oft zu Müdig­keit am Tag und einer ver­rin­ger­ten Leistungsfähigkeit.
  • Reiz­bar­keit und emo­tio­nale Emp­find­lich­keit: Die Betrof­fe­nen reagie­ren oft emp­find­li­cher als üblich auf all­täg­li­che Reize.

Diese Sym­ptome sind nicht nur belas­tend, son­dern sind auf­grund des Angst­kreis­laufs auch sehr schwer aus eige­ner Kraft zu beseitigen.

Wie gestaltet sich die Diagnostik einer Angststörung?

Die Dia­gnose einer Angst­stö­rung erfolgt durch aus­ge­bil­dete Fach­leute, die fol­gende Kri­te­rien berücksichtigen:

  • Dauer und Inten­si­tät: Sym­ptome, die län­ger als sechs Monate anhal­ten und das täg­li­che Leben beeinträchtigen.
  • Über­mä­ßige und unan­ge­mes­sene Angst: Angst, die nicht durch die tat­säch­li­che Situa­tion gerecht­fer­tigt ist.
  • Kör­per­li­che Sym­ptome: Aus­ge­prägte kör­per­li­che Beschwer­den, die das täg­li­che Funk­tio­nie­ren beeinträchtigen.
  • Ver­mei­dungs­ver­hal­ten: Das Mei­den von Situa­tio­nen aus Angst, was oft zu einer ein­ge­schränk­ten Lebens­füh­rung führt.
  • Feh­lende Bewäl­ti­gungs­me­cha­nis­men: Unfä­hig­keit, die Angst durch übli­che Ent­span­nungs­tech­ni­ken oder Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien zu reduzieren.

Formen von Angststörungen: Welche Angststörungen gibt es?

Es gibt ver­schie­dene spe­zi­fi­sche Typen von Angst­stö­run­gen, darunter:

  • Gene­ra­li­sierte Angst­stö­rung (GAD): Uner­müd­li­che Sor­gen über zahl­rei­che Aspekte des Lebens.
  • Panik­stö­rung: Uner­war­tete und wie­der­holte Epi­so­den von inten­si­ver Angst, die zu Panik­at­ta­cken führen.
  • Soziale Angst­stö­rung (Soziale Pho­bie): Extreme Angst vor sozia­ler Bewer­tung oder Interaktion.
  • Spe­zi­fi­sche Pho­bien (z. B. Tier­pho­bien): Starke Angst vor spe­zi­fi­schen Objek­ten oder Situa­tio­nen, wie etwa Angst vor Spin­nen oder Höhen.
  • Ago­ra­pho­bie (Platz­angst): Die Angst vor öffent­li­chen Plät­zen mit gro­ßen Menschenansammlungen.

Behandlung von Angststörungen

Die Behand­lung von Angst­stö­run­gen beinhal­tet in der Regel Psy­cho­the­ra­pie, medi­ka­men­töse Behand­lung und gezielte Inter­ven­tio­nen zur Angst­be­wäl­ti­gung. Zu den effek­tivs­ten psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Metho­den gehört die kogni­tive Ver­hal­tens­the­ra­pie, die dar­auf abzielt, Gedan­ken­mus­ter zu ver­än­dern und Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien zu entwickeln.

Es ist wich­tig, sich bewusst zu machen, dass Angst­stö­run­gen behan­del­bar sind. Die Inan­spruch­nahme pro­fes­sio­nel­ler Hilfe kann ent­schei­dend sein, um die Kon­trolle zurück­zu­ge­win­nen und ein erfüll­te­res Leben zu führen.

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